Großes Kugelgelenk, das zweitgrößte Gelenk nach dem Knie.

Adduktorenzerrung
Schleimbeutelentzündung
Hüftgelenksarthrose (Koxarthrose)

Die Adduktorenzerrung ist eine typische Sportverletzung, die meist auftritt, wenn sich der Betreffende nicht ausreichend aufgewärmt hat. Diese Zerrung kann auch auftreten, wenn man ausrutscht oder einfach eine unglückliche Bewegung macht.

Die Adduktoren (deutsch: Anzieher) sind eine Gruppe von Muskeln, die am Beckenknochen beginnen und den Oberschenkelknochenzur Körpermitte ziehen. Wenn wir laufen oder gehen, helfen die Adduktoren das Becken zu stabilisieren, damit es nicht zur Seite kippt.

Schleimbeutelentzündung

Viele Patienten, die mit „Hüftschmerzen“ zu uns kommen, beklagen sich über Beschwerden an der oberen, äußeren Seite des Oberschenkels. Meistens liegt die Ursache aber nicht am Hüftgelenk, sondern die Schmerzen strahlen von anderen Orten (oft von der Lendenwirbelsäulen) auf diese Region; die Schmerzstelle ist also längst nicht immer dort, wo die Schmerzursache liegt.

Kann man über dem Hüftknochen einen Druckschmerz ertasten, kann es sich um eine Schleimbeutelentzündung handeln. Grundsätzlich haben die Schleimbeutel, die es an fast allen Gelenken gibt, die Aufgabe, die Bewegungen zwischen Knochen und Muskulatur, Knochen und Knochen, Knochen und Haut zu puffern. Wird der Schleimbeutel gereizt, durch Überlastung (insbesondere falsches Schuhwerk) oder Überbeanspruchung beim Sport kann er sich entzünden und signalisiert mit Schmerz, dass er eine Ruhepause (und ein anderes Verhaltens- und Bewegungsmuster) braucht. Bei der Schleimbeutelentzündung der Hüfte sind es besonders ganz schlanke Patienten, die zu uns kommen, oder Frauen, deren hochhackige Schuhe die Hüfte zu stark belasten.

Die Hüftgelenksarthrose (Koxarthrose) ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, der ein Verschleiß der Knorpeloberfläche von Hüftpfanne und Hüftkopf zu Grunde liegt. Sie ist die häufigste Form der Arthrose beim Menschen.

Sie wird bei den meisten Menschen leider zu spät als solche erkannt, d.h. die Patienten erscheinen relativ spät bei uns in der Praxis, weil die Arthrose lange Zeit ohne erkennbare Symptome voran schreitet.

Wie alle Arthrosen ist auch die Koxarthrose eine Alterserscheinung – Verschleiß. Veranlagung spielt auch hier eine Rolle, Reifungsstörungen im Säuglingsalter, Ernährungsstörungen, Unfallbedingte Schädigungen, aber auch Krankheiten wie Diabetes mellitus („Zucker“) oder die Einnahme von Cortison in hohen Dosen über längere Zeit können die Arthrose verstärken.

Eine Hüftoperation mit dem Ersatz des Hüftgelenks, die heute mit sehr guten Prognosen vorgenommen werden kann, ist erst dann erforderlich, wenn die Schmerzen auch ohne Belastung sehr hoch sind, oder wenn die Hüftgelenksverformung starke Veränderungen auf die Beinlängen oder Fehlhaltungen hat, die wiederum andere schwerwiegende Symptome nach sich ziehen.